Sonntag, 1. März 2009

Investitionen in die Zukunft. Oder: Konjunkturpaket-Schluris Teil 1

Unsre Schule ist ja auch nicht mehr die Jüngste.
Deswegen wurde unter Anderem die Fassade erneuert (man kann ja wenigstens den Schein wahren...). Für den Informationstag (Samstag) bringt die Stadtgärtnerei auch immer viele Pflanzen für die Aula. Montags sind sie dann wieder verschwunden.
Irgendwer hat sich gedacht, dass man mit den Milliarden von Euro, die unsre Schule so im Monat an Staatshilfen bekommt (fast so viel wie die HypoRealEstate, ehrlich!) auch mal was anstellen soll, was so im Alltag den Schülern was bringt.

Was läge da näher als ein neuer Feueralarm?
Der alte war ja schon ausgelutscht vom üben, jedes Jahr...
Der ging ja ungefähr so: uuuuuiiiiiiuuuuuuiiiiiiuuuuuuiiiiiiuuuuuiiiii.
Da besteht ja schon die Gefahr, dass man den verschläft.
Also hat man kurzerhand einen neuen angeschafft. IIIIIIUUUUUUIIIIIIUUUUUUIIIIIIUUUU.
Wow.
Die Regeln im Brandfall sind ja total schwer zu merken und weil man auch auf dem Gymnasium gerne mal etwas praktisches macht haben wir eben kurzerhand eine zusätzliche Feuerübung veranstaltet. Dass es realistischer wird, haben sie sogar die Feuerwehrmänner ausgepackt, die bei der Sirene dabei waren! Echt in Feuerwehrkleidung!

Ihr kennt das ja alle aus der Schulzeit: Alle sind panisch, die Schüler springen aus den Fenstern und versuchen ihr Leben und ihr Hab und Gut zu Retten und vielleicht noch den iPod des Nachbarn abzustauben, man weiß ja nie... Chaos überall, kleinere Schüler werden totgetrampelt, survival of the fittest.

Nicht.

Alle sind gelangweilt, man ist dazu aufgefordert, Ruhe zu bewahren und geordnet aus dem Saal durchs Treppenhaus (auf keinen Fall durch die Fenster!) zum Sammelpunkt zu gehen. Jeder weiß ja, dass es eine Übung ist.

Früher hatte die Alarmsirene auch noch einen weiteren Alarm in Petto: Fliegeralarm. Wie gesagt, unsre Schule ist nicht die jüngste.
In Zeiten des absoluten Weltfriedens lauern natürlich andere gefahren als britische Bomberverbände.
Amokläufer zum Beispiel.
Also hat man sich dafür entschieden, den ehemaligen Fliegeralarm durch einen Amokläuferalarm zu ersetzen.

Stolz wurde uns von unserer Lehrerin davon berichtet.
Eine Übung gab es nicht.
Aus einem einfachen Grund:
Keiner weiß so recht, was man eigentlich macht, wenn ein Amokläufer kommt.
Beten, sagen die Einen.
Geordnet durchs Treppenhaus zum Sammelplatz sagen die Anderen.
Die Türen verschließen, sagen Andere.
An Türschlösser, die Funktionieren und Türen, die man nicht einfach aus der Verankerung pusten kann, hat aber keiner gedacht.

Ich habe mir schon einen Plan ausgedacht, für den Fall der Fälle: Hat der Amokläufer ähnlich modernes Material wie unsere Schule werde ich ihn eigenhändig überwältigen. Mit einem Faustschlag oder so. Ich habe damit ja Erfahrung.
Wenn nicht, dann kommt Plan B ins Spiel.... Den weiß ich aber noch nicht.....

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