Montag, 13. April 2009

Kültürgüt

In einem multikulturell geprägten Staat wie unsrer Bundesrepublik ist es oftmals wirklich von Vorteil, wenn sich die Kulturgruppen nicht assimilieren sondern ihr Kulturgut hegen und pflegen. So können viele kritische Situationen geschickt gemeistert werden:
Habe ich beim Einkaufsbummel Hunger, gehe ich zum Dönerladen um die Ecke, um mich an türkischer Esskültür zu ergötzen.
Ist es im Sommer unglaublich heiß, kaufe ich mir bei der nächstbesten Eisdiele (Veneziana, Palazzo etc..) ein kühles Eis italinischer Machart.
Muss ich möglichst schnell von A nach B setzte ich mich in mein deutsches Auto und fahre, wie mir beliebt.

Nun bringt es natürlich Probleme mit sich, wenn man kein deutsches Auto hat. Besonders französische Busse älterer Bauart, wie sie auch auf dem Hof, auf dem ich arbeite benutzt werden, haben manchmal Probleme mit der Technik.
So auch Donnerstag.
Ich stand auf dem Feld und wollte zu meinem nächsten Auftrag fahren.
Pustekuchen. Der Bus ging nicht an.
Also habe ich auf dem Hof angerufen und um Hilfe gebeten, die mir sofort zugesagt wurde.
Nach einigen Minuten erschien ein Pole bei mir und versuchte sich am Anlassen, des 30 Jahre alten Peugeot J5. Natürlich hat auch er es nicht hinbekommen.

An dieser Stelle kommt jetzt wieder Tradition und Kültürgüt ins Spiel:
Der Pole nahm kurzerhand die Verkleidung unter dem Lenkrad ab und zeigte mir, wie ich den Wagen kurzschließen könne.
Einen Schlüssel brauche ich nun nicht mehr.

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