Früher war in Deutschland ja noch alles gut. Wir hatten Goethe und Freiherr von oder auch zu Knigge, benahmen uns und waren stolz auf unsere Sprache und Literatur.
Stolz sind wir immernoch.
Zu stolz, um höflich zu sein, zum Beispiel. Die kleinen Worte "bitte" und "danke" gehören sicherlich zu denen, die bald nur noch in alten Filmen zu hören sind.
Überhaupt sind die Deutschen ein stummes Volk geworden. Ein Kilo Spargel wird zum Beispiel nicht mehr so bestellt: "Hallo, ich hätte gerne ein Kilo Spargel, von dem hier, bitte! Danke!" Sondern so: "Eins." Oder auch (mag ich ja sehr gerne): "Ich bekomm eins."
Wette ich ja dagegen.
Erfrischend ist es dagegen, wenn Deutsche mit internationalen Wurzeln an den Stand kommen. In einer ohne Anstrengung vernehmbaren Lautstärke wird da in feinstem Hochdeutsch (oder eben in feinstem Hochdeutsch mit osmanischem, englischen oder französischen Dialekt) die Bestellung aufgegeben, das Geld mit einem "bitte" und das Wechselgeld mit einem "danke" getauscht.
Damals, ja, nach dem Krieg, da war man dankbar, für das, was man bekam. Aber heute....
Oh tempora, oh mores.